Gemeindenachmittag „Offene Tür“ Holzhausen am 07.11.2018
„Ich trau auf deine Hand, dass sie mich wohl behüte, weil alle deine Güte und Liebe mir bekannt, und dass ein sich‘rer Hort das Unheil von mir wende. Oh Herr, in deine Hände! Dies sei mein letztes Wort.“ (A. v. Droste-Hülshoff)
21 Besucherinnen kamen ins Gemeindehaus um etwas über die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff zu erfahren. In einer kleinen Ausstellung konnte man sich über ihr Leben und ihren Werdegang informieren.
An diesem Tage begrüßten wir zum ersten Mal in der „Offenen Tür“ unseren Pfarrer, Herrn Brandt, der uns mit einer Andacht über berühmte Frauen in der Bibel überraschte. Er sprach über Lydia, eine Purpurhändlerin aus Philippi, der ersten Christin in Europa. Anschließend tranken wir Kaffee und aßen leckeren Kuchen.
Wer war Annette von Droste-Hülshoff?
Anna Elisabeth Franziska Adolphina Wlhelmina Ludovica Freiin von Droste-Hülshoff
Geb. am 12. Januar 1797 auf Burg Hülshoff;
Gest. am 24. Mai 1848 auf Burg Meersburg.
Sie stammte aus dem altwestfälischen katholischen Adel und war das zweite Kind von Clemens-August von Droste-Hülshoff und Therese von Haxthausen. In ihrer Kindheit war sie kränklich, bedingt durch ihre zu frühe Geburt und stark kurzsichtig. Sie wurde von Professor Anton Sprickmann unterrichtet und gefördert. Nach dem Tode des Vaters übernahm ihr Bruder Werner den Familiensitz. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Jenny übersiedelte sie ins Rüschhaus bei Gievenbeck (Kr. Münster) Häufige Besuche bei ihren Verwandten in Bökenbeck bei Brakel führten zu Bekanntschaften mit Jakob und Wilhelm Grimm sowie dem Malerbruder Ludwig Grimm. In Bonn lernte sie Sybille Mertens, Adele Schopenhauer und Goethes Schwiegertochter Ottilie kennen.
1820 mit 23 Jahren wollte sie eine Liebesheirat eingehen, allerdings war der Bewerber ein Protestant. Für die Familie war das ein Skandal, die Beziehung platzte. Anfang 1840, als Annette von Droste-Hülshoff bereits in Meersburg am Bodensee lebte, verliebte sie sich in ihren 17 Jahre jüngeren Patensohn Levin Schücking, den sie als Bibliothekar eingestellt hatte. Er ist ihr seelenverwandt und wird ihre Muse für das Werk, mit dem ihr Name untrennbar verknüpft ist, „die Judenbuche“. Doch dieser Liebe ist kein Glück beschieden. In Meersburg war ihre ältere Schwester Jenny mit Baron Joseph von Laßberg verheiratet, der die Meersburg gekauft hatte. Sie selbst wohnte im sogenannten „Fürstenhäusle“. Dort starb die Dichterin 1848 an einer Lungenentzündung.
Neben ihrer Novelle „die Judenbuche“ schrieb sie viele Gedichte. Eines der bekanntesten ist die Ballade „der Knabe im Moor“. Annette von Droste-Hülshoff war nicht nur eine bedeutende Dichterin sondern auch eine Musikerin und Komponistin.
Doris Freudenthaler
Fotos: Edeltraud Schäfer