Zum zweiten Mal war MEA gemeinsam unterwegs. Mit zehn Frauen starteten wir am Freitag den 31.03.2017 Richtung Osten. Unser diesjähriges Ziel war die schöne Saale-Unstrut Region. Eine unberührte Landschaft mit malerischen Flusstälern und beeindruckenden Kulturdenkmälern sowie Deutschlands nördlichstes Weinanbaugebiet erwarteten uns. Unser erstes Ziel war das Kloster Memleben, welches schon im 10. Jahrhundert in die europäische Geschichte als Standort einer Kaiserpfalz und Reichsabtei einging. Durch die Schenkung von Weinbergen an das Benediktinerkloster wurde hier der Grundstein für den Weinanbau an Saale und Unstrut gelegt. Einen Hauch dieser Geschichte verspürten auch wir überall zwischen den Mauerfragmenten zweier Kirchen, im Klostergarten und der sehenswerten Ausstellung. Ein gemütliches Picknick im Klostergarten gab Gelegenheit zum Gedankenaustausch und fröhlichen Miteinander.
Weiter ging es durch ländliche Idylle nach Bad Sulza, wo wir im Hotel an der Toscana-Therme unsere Zimmer bezogen. Mit einem guten Abendessen, wohltuender Entspannung und ausgelassener Stimmung in der Therme fand ein wunderbarer Tag seinen Abschluss.
Nach dem Frühstück am Samstag fuhren wir Richtung Freyburg an der Unstrut. Seit über 150 Jahren wird dort von der Kellerei „Rotkäppchen“ Sektgeschichte geschrieben. Im Rahmen einer Führung erhielten wir Einblick in diese faszinierende Tradition. Hoch über dem Winzerstädtchen Freyburg liegt Schloss Neuenburg, ehemals glanzvolles Zentrum höfischer Kultur und schönste Burg Sachsen-Anhalts. Von hier oben hatten wir einen herrlichen Ausblick in das Unstruttal und die Umgebung. Anschließend besuchten wir Naumburg und den Dom „St. Peter und Paul“, den bedeutendsten Kathedralbau des europäischen Hochmittelalters mit seinen einzigartigen Kunstwerken deutscher Kulturgeschichte, Bildhauerei und Architektur. Dort fanden wir Zeit zum Staunen, Beten und auch Singen in einer kleinen Kapelle mit unglaublich schöner Akustik – ein wunderbarer MEA-Augenblick.
Unsere gesammelten Eindrücke nahmen wir mit in den Abend und in unsere Planung für die kommende Zeit in der Gemeinde. Der vierte Pilgertag am 02.07.2017 nahm auf wundersame Weise Gestalt an. Viele gute Gedanken wurden zusammengetragen und es hat sich wieder bewahrheitet: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“.
Auch unser Abreisetag gestaltete sich kurzweilig. Nach dem reichhaltigen Frühstück besuchten wir eine Orgelvesper in der evangelischen Kirche St. Mauritius in Bad Sulza. Der exzellente Organist Burkhardt Weber aus Weimar trug, passend zur Passionszeit, Stücke ausschließlich von thüringischen Komponisten wie J. S. Bach vor.
Auf dem Heimweg steuerten wir zuletzt das Besucherzentrum „Arche Nebra“ an. Dort wurde 1999 die berühmte „Himmelsscheibe“ gefunden. Vor über 3600 Jahren geschmiedet, ist sie die älteste konkrete Darstellung des Kosmos weltweit. Der Fund revolutionierte das historische Wissen über die Bronzezeit tiefgreifend. Mit diesen unvergleichlichen Eindrücken im Gepäck und voller Dankbarkeit für das Erlebte traten wir den Heimweg an.
Angelika Böttcher
Fotos: Christel Knauf und Susanne Linnenweber