„Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt. Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen, kühler weht der Wind.“
An einem solchen kühlen Tag trafen sich 20 Besucherinnen der „Offenen Tür“ im Gemeindehaus um einen „Herbstnachmittag im Reinhardswald“ zu erleben.
Nachdem wir uns mit Kaffee und leckeren Kuchen gestärkt hatten, hörten wir viel Interessantes und auch Neues über den Reinhardswald.
Wussten sie, dass der Reinhardswald eine der größten Waldflächen und eines der am wenigsten besiedelten Gebiete Deutschlands ist? Innerhalb Hessens stellt er das größte in sich geschlossene Waldgebiet dar.
Ist ihnen bekannt, dass einst in Knickhagen die Burg Knickhagen stand? Waren sie schon einmal an der Quelle des Osterbachs im Reinhardswald?
Wir sprachen über die Geschichte des Waldes als Reichsforst und die Schenkungen Kaiser Heinrich II. an die Abtei Helmarshausen und an das Bistum Paderborn. Im Jahr 1305 kaufte Landgraf Heinrich von Hessen die Nordhälfte des Waldes von Konrad von Schöneberg und 1355 verpfändete Bischof Balduin von Paderborn die Südhälfte an den Landgrafen. Der Forst blieb danach hessischer Besitz. Natürlich wurde auch die Sage vom listigen Grafen Reinhard erwähnt, der als letzte Ernte Eicheln säte.
Das bekannteste Ausflugsziel im Reinhardswald ist das sogenannte „Dornröschenschloss Sababurg“ mit dem Tierpark und dem „Urwald“. Abschnitte der langen Wanderwege „Frau-Holle-Pfad“ und „Märchenlandweg“ führen durch den Forst. Direkt vom „Märchenlandweg“ waren einige Gestalten ins Gemeindehaus gekommen. Das Burgfräulein Trendula hatte diese Märchenfiguren heimlich beobachtet, als sie auf ihrer Wanderung von Holzhausen zur Sababurg unterwegs war. Rumpelstilzchen hüpfte um das Feuer und sang, dass es von Aldi Windeln für das Königskind holen müsse und der Froschkönig benötigte eine Brille, da er die falsche Kugel aus dem Teich holte. Rapunzel klagte über ihre langen Haare und wollte zum Frisör um den Zopf abzuschneiden. Die böse Königin befragte ihren Spiegel, aber dieser sagte ihr, dass Schneewittchen eine Schönheits-OP hatte und nun faltenlos sei.
Das arme Rotkäppchen sollte vom Wolf gefressen werden, aber Burgfräulein Trendula verjagte den Wolf. Hänsel und Gretel, diese beiden bösen Kinder, ärgerten die arme Hexe, die einen „Hexenschuss“ hatte und nicht schnell laufen konnte. Am schlimmsten aber traf es das schöne Dornröschen. Es wünschte sich, dass der Prinz es augenblicklich küssen sollte. Aber dieser Tölpel hatte Knoblauch gegessen und kein Mundspray dabei.
Diese Geschichte zu spielen machte viel Spaß und die Zuschauer klatschten fleißig Beifall.
Fazit: Wir hatten viel Freude an diesem Nachmittag.
Doris Freudenthaler