am 14.8.2019 nach Floh-Seligenthal
76 Teilnehmer/innen, einschließlich der Pfarrersfamilie, trafen sich am 14.8.2019, um bei schönstem Sonnenschein mit zwei Bussen nach Thüringen zu fahren, und die vorige Wirkungsstätte von Pfarrer Brandt zu besuchen. Wir freuten uns über die herrliche Landschaft des Thüringer Waldes, besonders des Rennsteigs, den manche mit dem Schwarzwald verglichen. Hier strahlten die Bäume in einem satten Grün und wirkten nicht so kahl und verdorrt wie in „unserem“ Reinhardswald.
Floh-Seligenthal, ein staatlich anerkannter Erholungsort, ist eine Einheitsgemeinde im Landkreis Schmalkalden-Meiningen im Südwesten Thüringens, direkt an den Südhängen des Rennsteigs gelegen. Die vormalige Herrschaft Schmalkalden gehörte seit 1583 zur Landgrafschaft Hessen-Kassel. So kommt es, dass der Kirchenkreis Schmalkalden heute immer noch zu unserer Landeskirche „Kurhessen-Waldeck“ gehört. In Floh spricht man nicht thüringisch, sondern „hennebergisch“, einen ostfränkischen Dialekt (mit hessischem Unterton). Der Ort Floh tauchte im Jahre 1340 erstmals in einem hennebergischen Besitzregister auf. Der Name geht auf das mittelhochdeutsche „wlowe“ (waschen, spülen) zurück, das auch dem Flohbach seinen Namen gab. Die Gemeinde Floh-Seligenthal hat ca. 6000 Einwohner und vier ausgewiesene Gewerbegebiete. Zu den wichtigsten Branchen zählen die Metall- und Holzverarbeitung, die Kunststoffverarbeitung sowie die Lebensmittel- und Süßwarenindustrie. Sie sind die Grundlage der niedrigen Arbeitslosenquote.
Die Pfarrkirche Floh wurde 1712 erbaut (Grundsteinlegung am 17. Mai 1710) und zählt zu den schönsten Bauernbarockkirchen der Umgebung. Zuvor stand an derselben Stelle eine Holzkirche als Vorgängergebäude. Die Kirche ist dem Bautyp nach eine sogenannte hessische „Karlskirche“. Am Westportal und an der Kanzel erinnert ein Wappen an Landgraf Carl von Hessen-Kassel. Die Kirche ist als reformierte Kirche erbaut worden. Erst 1743 wurde sie im Inneren farbig ausgemalt. Von diesen Malereien sind heute noch der Wolkenhimmel, der Marmorspiegel mit Girlanden und das Muschelwerk zu sehen. Der steinerne Altar steht auf 5 Säulen. 1788/89 wurde die Orgel durch Johann Oestereich aus Oberbimbach/Hessen eingebaut. Diese Orgel mit 27 Registern wurde 2008 restauriert. In dieser schönen Kirche, in der Pfarrer Brandt über 5 Jahre seinen Dienst getan hat, hielt er uns nun eine Andacht und wir sangen Lieder, begleitet von der über 200 Jahre alten Orgel. Rainer Erbe vom Floher Kirchenvorstand und Pfarrerin Linda Heinlein begrüßten uns herzlich.
Anschließend spazierten wir durch den Ort zum historischen Gasthaus „Höhnberg“ (seit 1680), wo uns leckeres Essen erwartete. Satt und sehr zufrieden mit der freundlichen Bewirtung, fuhren wir nach Schmalkalden zur Firma VIBA Nougatwelt.
Nach einer herzlichen Begrüßung sahen wir einen kurzen Film über die Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Eine nette Mitarbeiterin erzählte uns Wissenswertes über die Gründung der Firma VIBA sowie über die Herstellung von Nougat. Die Produktion hinter Glas gewährte uns Einblick in die Herstellung feinster Nougat- und Schokoladenartikel aus dem Hause VIBA. Wir konnten den Confiseurinnen bei ihrer filigranen Handarbeit über die Schulter sehen und natürlich auch verschiedene Pralinen und Nougatstücke probieren. Im Café aßen wir Nougatsahnetorte und tranken wohlschmeckenden Kaffee. Bevor wir unsere Heimreise antraten, wurde noch im Shop gestöbert und einige Pralinenschachteln fanden ihren Weg nach Holzhausen, Knickhagen und Wilhelmshausen.
Es war ein toller Erlebnistag und wir danken Pfarrer Brandt für seine Reiseleitung, den Wilhelmshäuserinnen für die Verpflegung unterwegs und unseren Busfahrern für ihre gute Fahrt.
Doris Freudenthaler
Fotos: Dieter Schäfer