Gemeindenachmittag „Offene Tür“ Holzhausen am 06.09.2017
Am 06.09.2017 trafen sich 18 Frauen im Gemeindehaus um etwas über Köln zu erfahren. Zu diesem Thema passte haargenau die Andacht von Pfarrer Kraft. „Et kütt wie et kütt. Et hätt noch emmer joot jejange“.
Am Kölner Spezialitätenbuffet konnten wir einige typische Gerichte dieser Stadt probieren, wie „ene Halve Hahn“, Prummetaart oder Kölner Schokopudding. Nicht zu vergessen „das Köllsch“.
Köln ist unter den deutschen Großstädten die älteste. Ihr Name geht zurück auf die Römer. Agrippina die Jüngere gilt als die Stadtgründerin Kölns. Auf ihre Initiative hin wurde im Jahre 50 n. Chr. der damalige Zentralort der Ubier zu einer colonia erhöht und erhielt den Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensum. Der römische Statthalter residierte in Köln und die Stadt entwickelte sich rasch zu einem Handels- und Produktionszentrum des Imperiums nördlich der Alpen.
Seit dem 2. oder 3. Jh. gibt es nachweislich eine kleine christliche Gemeinde in Köln und seit dem 4. Jh. unter Bischof Maternus einen ersten bescheidenen Dom. Er wurde St. Peter und St. Maria geweiht. Karl d. Große gründete 785 das Erzbistum Köln. Der Kölner Erzbischof wurde einer der mächtigsten Feudalherren im Heiligen Römischen Reich. Im Jahre 870 wurde ein Neubau geweiht und durch Erzbischof Bruno erweitert. Dann kam die Reliquie der Heiligen Drei Könige in den Dom und somit besuchten viele Pilger die Stadt. Für Köln selbst hatten die Pilgerströme nicht nur religiöse sondern auch wirtschaftliche Bedeutung. Die Kirche beherbergte nun prachtvolle Reliquien und Gefäße. Der Dom war zu unscheinbar. Ein Neubau musste her. Er sollte groß, hoch, dabei aber filigran sein. Eine prächtige himmelsstrebende Kirche, eine viel größere als in Frankreich. Am 15.8.1248 legte Erzbischof Konrad von Hochstaden den Grundstein für ein Projekt, das durch wirre Zeiten hindurch unermüdlich fortgeführt werden sollte, um dann mit tatkräftiger Unterstützung protestantischer Fürsten (die Preußen) vollendet zu werden.
Etwa vom 12. bis zum 15. Jh. war Köln die bevölkerungsreichste und eine der wohlhabendsten Städte im deutschen Sprachraum. Im Jahr 1475 wurde Köln freie Reichsstadt. Nach der Entdeckung Amerikas, der Einführung neuer Wirtschaftsformen und Handelswege erfolgte ein wirtschaftlicher Niedergang bis ins 19. Jh. 1794 besetzten französische Revolutionstruppen die Stadt. 1815 wurden die Rheinlande und damit auch Köln Teil des Königreiches Preußen. Im zweiten Weltkrieg wurde Köln stark zerstört.
Köln ist heute eine Kunst- und Messestadt von Weltrang, ein Verkehrs- und Wirtschaftszentrum Westeuropas und eine liebenswerte Stadt, in der Vergangenheit und Gegenwart eine faszinierende Verbindung eingehen.
Wir betrachteten Bilder vom mächtigen Dom und seiner Innenausstattung, dem Heiligen Dreikönigsschrein, den verschiedenen Altären, dem Gerokreuz und der Mailänder Madonna. Das imposante Rathaus mit seinem Turm und der Ratslaube, dem Hansasaal und nicht zuletzt die „Goldene Kette“ des Oberbürgermeisters mit der ältesten Münze, dem Regenbogenschüsselchen aus dem letzten Jahr vor Christus. Wir blickten in die Altstadt mit St. Martin, St. Gereon und dem Alter- und Heumarkt. Wir sahen die Schmitz-Säule, das Willy Millowitsch-Denkmal sowie die in Bronze gestalteten Kölner Originale Tünnes und Schäl.
Wer von Köln spricht, denkt auch an Karneval. Der Gürzenich, seit dem Mittelalter Festsaal, so auch für die jährlich stattfindenden Karnevalssitzungen, der Fastnachtbrunnen und das Kölner Dreigestirn Prinz Karneval, der Bauer und die Jungfrau. Wussten sie, dass diese Einheit erst seit 1870 existiert? Der Bauer die Stadtschlüssel vom Oberbürgermeister bekommt und die Jungfrau immer von einem Mann dargestellt wird? Bart oder Schnäuzer sind „ihr“ nicht erlaubt.
An diesem Nachmittag haben wir viel Wissenswertes, Bekanntes und Unbekanntes über Köln erfahren. Vielleicht kommen wir ja auch einmal persönlich nach Köln und können „Schavu mit Zieszies“ essen oder „Klatschkies met Quallmänner“? Raten sie einmal was das ist?
„Et kütt wie et kütt – et hätt noch emmer joot jejange!“
Doris Freudenthaler
Fotos Christel Knauf