„Offene Tür“ vom 21.8.2019
Bienvenido – Herzlich Willkommen – begrüßten wir die 19 Besucherinnen, die sich zu unserem „spanischen Nachmittag“ im Holzhäuser Gemeindehaus einfanden. Blumen und Tischdekoration waren den Farben der spanischen Fahne, nämlich rot-gelb-rot, nachempfunden. Nach einer Geschichte über den großen Gärtner/Macht und Güte des Schöpfers, hieß es: „ el buffet esta abierta – Das Buffet ist eröffnet.“
Nun konnten alle spanischen Spezialitäten ( Tapas ) gekostet werden. Es gab Garnelen, Pilze in pikanter Soße, Thunfisch- und gemischter Salat, Oliven, Datteln im Speckmantel, Serrano-Schinken, Manchego-Käse, Choriza, leckeres Baguettebrot und zwei Desserts. Alle waren begeistert und ließen sich das Essen gut schmecken.
Danach hörten wir Wissenswertes über die Geschichte Spaniens. Ihre Ureinwohner waren Basken und Iberer. Von der römischen Bezeichnung „Hispania“ leitet sich die Bezeichnung Spanien ab. Durch die jahrhundertelange arabische Vorherrschaft wurde das Land, sowohl in der Sprache als auch in der Architektur, besonders geprägt. Mit der Vertreibung der Mauren von der iberischen Halbinsel und der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492 stieg Spanien vorübergehend zur Weltmacht auf. Im 16. Jh. bringen Kriege und das Gründen von Kolonien in der ganzen Welt (z.B. in Südamerika) eine Vormachtstellung in Europa und viel Reichtum ein. Im 19. Jh. versucht Napoleon Spanien zu erobern, wird aber nach wenigen Jahre wieder vom ehemaligen spanischen König abgelöst. Nach der nur kurzzeitigen Monarchie folgt eine Republik. Aufgrund der Unruhen im Land verliert Spanien alle Kolonien. Es folgt eine 7-jährige Militärdiktatur, danach wieder eine Republik. 1936 kommt General Francisco Franco nach dem Bürgerkrieg an die Macht. Er führte bis 1975 mit den Nationalisten eine faschistische Diktatur. Sein Nachfolger wird König Juan Carlos I. Er demokratisiert Spanien und führt 1978 eine neue Verfassung ein. Der jetzige König ist sein Sohn Felipe VI.
Einige ausgewählte Bilder brachten uns Spaniens Sehenswürdigkeiten näher.
Madrid – die maurischen Siedler nannten ihren Standort „Mayrit“ oder „Magerit“(Ort des vielen Frühlings), da in diesem Gebiet reichlich Wasser vorhanden war. Der königliche Palast ist das Madrider Stadtschloss und die offizielle Residenz des spanischen Königshauses. Die röm.-kath. Almudena Kathedrale wurde auf dem Gelände einer Moschee erbaut und erst 1993 fertiggestellt. Die Gran Via, den Placa Mayor und den Puerto de Alcala´ sollten Madrid-Besucher gesehen haben.
Sevilla mit knapp 690.00 Einwohnern ist die viertgrößte Stadt Spaniens. Hier errichteten die Mauren viele prächtige Bauten. Von hier aus planten und starteten Amerigo Vespucci und Ferdinand Magellan ihre Entdeckungsreisen. Der mittelalterliche Königspalst Alcazar und seine Gärten werden von der Königsfamilie als offizielle Residenz genutzt. Die Kathedrale ist die größte gotische Kirche Spaniens und wurde in die bestehende maurische Moschee eingebaut. Barcelona weist ebenfalls viel Sehenswertes auf, z.B. die Casa Mila, der Fonte Magica, der Parc Guell, die Kirche Sagrada Familia, die Promenade La Rambla, der Hausberg Montjuic und das in den Bergen liegende Kloster Montserrat.
In Cordoba ist die Moscheekathedrale seit 1492 die röm.-kath. Kathedrale der Stadt. Ihre architektonische Weltgeltung besitzt sie aber als ehemalige Hauptmoschee aus der Epoche des maurischen Spaniens. Weltkulturerbe seit 1984.
Granada ist die wohl berühmteste Provinz in Südspanien am Fuße der Sierra Nevada. Die Alhambra ist eine bedeutende Stadtburg auf einem Hügel von Granada. Innerhalb der Festungsmauern befinden sich die Zitadelle, die Nesridenpaläste, der Palast Karl V. und außerhalb die Gärten der Generalife mit ihren Blumenbeeten, Wasserbecken, Brunnen, Kolonaden und Pavillons. Granada war von 1238 bis 1492 die Hauptstadt des Sultanats der Nesriden. Die Emire und Kalifen bauten hier ihre prächtig verzierten Paläste, die noch heute ein Hauptziel der Spanientouristen sind.
Jeder Nachmittag geht einmal zu Ende, auch der Erlebnisreichste. Adios Espana – Auf Wiedersehen Spanien.
Doris Freudenthaler
Fotos: Edeltraud Schäfer