Getreu dem Motto „Miteinander Gemeinde erleben“ hat das MEA-Team von 13. bis 15.April ein Wochenende im Harz verbracht. Neben den Besichtigungen der Weltkulturerbestätten Wernigerode und Quedlinburg wurden die nächsten Aktivitäten in unseren Gemeinden geplant. Bereits am Samstag, den 28.April um 18:00 Uhr findet ein Konzert des Kasseler Handglockenchores in der St. Johannis-Kirche statt. Anschließend kann bei Snacks und Getränken gerne zu Gesprächen und Nachklang verweilt werden.
Am 10.Juni wird gepilgert. Diesmal ist der Start in Immenhausen an der Stadtkirche St. Georg (Fahrdienste vom Bürgerhaus Holzhausen). Auf Gottes Spuren soll gewandert, gesungen und mit kleinen Impulsen der Pilgerweg nach Holzhausen zur St. Johannes-Kirche führen. Dort findet beim Gottesdienst und anschließendem Kaffeetrinken der gemeinsame Abschluss statt. Einen kleinen thematischen Einstieg zur Suche nach Gottes Spuren in unserem Leben gab Gudrun Brede dem MEA-Team im Harz.
Nachdem auf der Hinfahrt am Freitagnachmittag zunächst strömender Regen die Landschaft und Straßen einhüllte, konnten wir beim ersten Stopp in Ilsenburg die Klosteranlage Drübeck mit Café, Gartenhäuschen, Gäste- und Seminarhaus bei gutem Wetter besichtigen. Das um 900 als Benediktinerinnenabtei gegründet Kloster ist seit 1946 Erholungs- und Tagungsstätte. In der Kirche fanden wir das gemeinsame Liederbuch „Hohes und Tiefes“ und genossen die Akustik des Raumes bei zwei spontan gesungenen Liedern.
Im Abendlicht fuhren wir nach Wernigerode hinein und konnten schon Blicke auf den Schlossberg und den fernen noch leicht verschneiten Brocken werfen. Nach dem Tagesabschluss mit Livemusik im Hotel waren wir am nächsten Morgen frisch und neugierig auf die weiteren von Doris Freudenthaler so wunderbar zusammengestellten Programmpunkte. Auf dem Weg nach Quedlinburg besuchten wir die Ausstellungsräume der Glasmanufaktur in Derenburg und konnten sogar beim Glasblasen zuschauen. Die nordische Weihnachtswelt verzauberte uns, obwohl draußen das sonnige Frühlingswetter und die bunten Frühlingsblumen andere Zeiten verhießen.
In Quedlinburg wurden wir von der freundlichen Stadtführerin bestens über die Geschichte, besondere Gebäude und Persönlichkeiten der Stadt informiert. So lernten wir neben Kaiser Otto, seiner Frau und ihrer Enkelin Mathilde auch den Architekten und Bauhaus-Künstler Lyonel Feininger kennen, dessen Radierungen und Zeichnungen schon 1937 wie Comics gestaltet waren, weshalb er als „entarteter Künstler“ fliehen musste. Viele seiner ersten Bilder und Zeichnungen wurden in Quedlinburg bewahrt und wiederentdeckt. Überhaupt stellt jede Restaurierung eine Entdeckung von kleinen Schätzen und Überraschungen dar.
In der historischen Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen befinden sich gut 2000 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten. Am Markt liegt das in der Renaissance erweiterte Rathaus mit der Roland-Statue, südlich davon der Schlossberg mit der romanischen Stiftskirche und dem Domschatz als Zeugnisse des Quedlinburger Damenstifts. Neben den vielen schönen denkmalgeschützten Häusern und der eigenen Bauweise mit besonderen Gassen (z.B.: „Zur Hölle“) zeichnet sich der Ort durch eine Vielfalt kunsthandwerklicher Lädchen und Ausstellungen sowie schönen, einladenden Lokalen und Cafés, wie das „Baumkuchen“- oder „Käsekuchenhaus“ aus. Hier möchte man gerne länger verweilen, stöbern und mehr entdecken, so dass unser Tag dafür gar nicht reichte.
Am Sonntagmorgen besuchten wir nach dem Auschecken den Gottesdienst in der Johanniskirche in Wernigerode, der mit Kinderkirchenteil und Taufen einen Einblick in das dortige Gemeindeleben gab. Die Predigt zum sog. „Hirtensonntag“ leitete aus dem ersten Brief Petrus Einblicke zum Wesen des „Hirten“ und der vergleichbaren Rollen, die wir oder unsere Mitmenschen einnehmen, ab. Der Bibeltext: „Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist; achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt; nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund; nicht als Herren über die Gemeinde, sondern als Vorbilder der Herde.“ gab uns so einen erfrischenden Anstoß.
Als Abschluss besuchten wir das Schloss und die historische Altstadt von Wernigerode. So erfüllt und inspiriert freuen wir uns auf die nächsten gemeinsamen Erlebnisse und Aktionen in unserer Gemeinde. Von Herzen Dank für dieses Wochenende, die umsichtige Vorbereitung durch Doris Freudenthaler und die gute Wegführung von Angelika Böttcher.
Susanne Linnenweber
Fotos: Christel Knauf