Gemeindenachmittag „Offene Tür“ Holzhausen am 02.05.2018
„Genieße die kleinen Dinge.
Sie machen das Leben großartig“.
Frau Sigrid Damm hatte sich zu diesem Thema Gedanken gemacht, die sie den fünfzehn Besucherinnen der „Offenen Tür“ am 02.05.2018 vorstellte.
Als Impuls und zur Einstimmung hatte sie uns ein sehr schönes Gebet mitgebracht, das wir uns alle zu Herzen nehmen sollten.
„Gott, du hast den Ruhetag geschaffen, damit wir neue Kraft schöpfen können. Du schenkst uns die Unterscheidung zwischen Arbeit und Erholung, zwischen Alltag und Sonntag, zwischen Routine und Abwechslung. Wir brauchen die Zeit der Erholung, Entspannung und Besinnung – für uns selbst, aber auch für die Beziehung zu unseren Mitmenschen und zu dir.
Wir bitten dich: Schenk uns dazu immer wieder neu deinen Segen. Amen.“
„Schaffe, schaffe, Häusle baue …“ ist das große Motto unserer Leistungsgesellschaft. Menschen müssen schaffen und produzieren, damit es vorwärts geht. Arbeiten bis zur körperlichen Erschöpfung und bis an den Rand der psychischen Belastbarkeit. Sie gönnen sich keine Ruhe und Erholung. Wir brauchen aber einen Tag in der Woche um auszuruhen. Gott hat uns diesen Tag geschenkt um neue Kraft und Zuversicht zu schöpfen. Schon in den zehn Geboten steht: Du sollst den Feiertag heiligen. Zu diesen Worten passte sehr gut die etwas andere Geschichte über Jesus “ Jesus nimmt sich frei!“
Nach dem Kaffeetrinken mit ganz leckerem Kuchen hörten wir vom „Eitlen Monat Mai“ und erfuhren, was Mandala bedeutet. Das Wort Mandala stammt aus dem Sanskrit. Es bedeutet so viel wie magischer Kreis, Rad, Zentrum. Mandalas in verschiedenen Ausführungen werden in Religionen, wie dem Hinduismus und dem Buddhismus als Kultdarstellungen mit magischer Bedeutung für die Meditation verwendet und bei verschiedenen religiösen Riten in Indien und Ostasien eingesetzt.
Grundformen des Mandalas sind der Kreis, das Dreieck das Quadrat, der Stern und das Herz. Farben haben positive und negative Bedeutung: Weiß – Reinheit, Licht, Leere, schwarz-grau – Erneuerung, Unbezwingbarkeit, Verlassenheit, Tod, Mysterium, rot – Leidenschaft, Liebe, Kraft, Lebenslust, Wut, Triebhaftigkeit, blau – Entspannung, Gelassenheit, Friede, Langeweile, Leere, Lähmung, gelb – Heiterkeit, Erleuchtung, Entfaltung, Weisheit, Neid, Angst, Selbstüberschätzung, grün – Wachstum, Hoffnung, Natur, Ehrgeiz ,Macht, Unehrlichkeit, violett – Magie, Spiritualität, Inspiration, Melancholie, Buße, Verzicht, Leid.
Die Art der Darstellung, nach der Mandalas gefertigt werden, ist uralt. Dazu gehören Felszeichnungen, die nach Schätzung der Archäologen 25.000 bis 30.000 Jahre alt sein könnten. Sie stellen Kreise dar und werden als Sonnenräder gedeutet. Auch in alten Aufzeichnungen der Kelten, Indianer, der Aborigines Australiens und der Inkas wurden runde Musterformen mit einem Mittelpunkt vorgefunden. Diese Formen finden sich aber auch bei christlichen Sakralbauten wieder. Mittelalterliche Kirchenfenster und Kirchenzeichnungen sind oft mit ähnlichen Darstellungen versehen.
Nachdem wir so viel Geschichtliches über die Mandalas gehört hatten, konnten wir selbst ein Mandala farbenmäßig gestalten. Alle waren begeistert bei der Sache und es entstanden sehr schöne ausgemalte Mandalas. Zu schnell war die Zeit vorbei, aber es blieb noch genug Gelegenheit die Mandalas seiner Tischnachbarin zu begutachten und zu bewundern.
Vielen Dank an Frau Damm für diesen tollen Nachmittag.
Doris Freudenthaler
Fotos: Christel Knauf