„Wie schön, dass du geboren bist….“, spielte die Orgel zu Beginn des Festgottesdienstes zum 50jährigen Jubiläum der Christuskirche in Knickhagen. Fröhlich sangen die Besucher den Text des Liedes mit. Fast auf den Tag genau, am 26. Mai vor 50 Jahren wurde die erste Kirche in dem kleinen, heutigen Fuldataler Ortsteil geweiht. Es war erst vier Jahre her, dass sich die evangelischen Christen Knickhagens von der Muttergemeinde Holzhausen gelöst und eine eigene Kirchengemeinde gebildet hatten. Seit Jahrhunderten gehörten die Knickhäger nach Holzhausen und waren mit dem Nachbarort Wilhelmshausen in einem Kirchspiel vereint, das zum Kirchenkreis Hofgeismar gehört.
Dekan Heinicke gestaltete Gottesdienst
Der Hofgeismarer Dekan Wolfgang Heinicke, der den Gottesdienst lebendig und anschaulich gestaltete, begrüßte besonders die ersten drei in der neuen Kirche eingesegneten Konfirmanden sowie das erste getraute Hochzeitspaar. „Die Menschen, die diese Kirche entworfen und gebaut haben, haben sie gebaut, dass wir uns hier versammeln, um Gott zu finden, um zu leben, was es schön und schwer macht“, betont Heinicke in seiner Predigt. Pfarrer Heinicke, der aus einer Handwerkerfamilie stammt, verglich den Hausbau mit der Kirche und der Gemeinde, bei der Jesus zum Eckstein geworden ist und Gott ein Gefüge aus lebendigen Steinen zusammenführt, das ist die Gemeinde.
Geschenk zum Geburtstag
Freude herrschte über die Grußadressen des damaligen Pfarrers Rudolf Lotz, der den Bau der Kirche maßgeblich förderte und vorantrieb, und des letzten Gemeindepfarrers, Dekan Norbert Mecke, zum Kirchenjubiläum. Auch Fuldatals Bürgermeister Karsten Schreiber gratulierte und lobte die besondere Gemeinschaft des Dorfes. Als Geschenk der Kirchspielgemeinden übergaben Erwin Fleck, Holzhausen, und Karl-Georg Schäfer, Wilhelmshausen, einen Kerzenständer.
Irene Flöther, die aus Knickhagen stammt, und der Wilhelmshäuser Herbert Lotze sind vor fünfzig Jahren als erstes Brautpaar in der neuen Kirche getraut worden. „Seit dieser Zeit fühlen wir uns mit dieser Kirche verbunden“, freuen sich die beiden Eheleute. In wenigen Tagen, am 1. Juni werden sie ihre Goldene Hochzeit begehen und den Festgottesdienst natürlich in der Christuskirche in Knickhagen feiern.
Wolfgang Biesold, Anneliese Titze, geborene Salomon, und Hilde Wiegand, geborene Ullmann, waren beim Jubiläum dabei. Sie wurden als erste Konfirmanden vor fünfzig Jahren konfirmiert. Aufregend und spannend zugleich war es damals wegen zu erwartender Geschenke für Hilde Wiegand. „Es war für mich der erste Ausflug mit hohen Absätzen mit Hindernissen in den noch nicht fertigen Außenanlagen der Kirche“, erinnert sich Anneliese Titze an ihre Konfirmation. Sie werden am 7. Juli in der kleinen, schlichten Knickhagener Kirche ihre Goldene Konfirmation begehen.
Anschließend Empfang im Dorfgemeinschaftshaus
Nicht rund um die Kirche feiert man anschließend, sondern Tanja Heinemann, Kirchenvorstandsvorsitzende, lud die Besucher und Gäste wegen des seit Tagen anhaltenden widrigen, wolkigen Wetters ins Dorfgemeinschaftshaus ein. Dort war man noch einige Stunden gemütlich zusammen und ließ das Jubiläum mit Gulaschsuppe sowie bei Kaffee und Kuchen ausklingen. Kirchenältester Werner Ueckert, der den Bau der Kirche hautnah miterlebt hatte, schilderte detailliert viele Stationen des Werdens der eigenständig gewordenen Kirchengemeinde und des Baugeschehens rund um die Christuskirche.