Familiengottesdienst am 12. August 2018

Der Jahreslosung folgend „Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“ (Offenbarung 21,6) gestaltete Lektorin Gudrun Brede mit dem MEA-Team am 12. August einen Familiengottesdienst in der Holzhäuser St. Johannis-Kirche.

Zu Beginn wurde der neue Gemeindereferent Arne Marinelli begrüßt und vorgestellt. Er ist ab August für die Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchengemeinden in und um Espenau, Immenhausen und Holzhausen zuständig.

Dann wurden nicht nur die Kinder zum Lied „Einfach spitze“ aktiv. Anschließend wurden von den Kindern unter spontaner und freundlicher Betreuung von Anna-Lena Krohn Fische bemalt, die im Laufe des Gottesdienstes ein Aquarium mit buntem Leben füllten.

Etwa 30 Gottesdienstbesucher erlebten dann einen musikalisch und inhaltlich erfrischenden Gottesdienst, der sich mit der Bedeutung des Wassers und in Analogie mit Glauben als wichtiger Lebensquelle beschäftigte.

Lektorin Brede führte mit Bezügen zu gerade diesem heißen und trockenen Sommer und der Landwirtschaft in das Thema ein. Das Lied zur bekannten Melodie „Morning has broken“ griff die Bedeutung Wasser zu Glauben auf: „Wasser des Lebens, Worte des Himmels, die sich verbinden, mächtig sie sind, denn Gottes Segen fließt überströmend.“

Die anschließende Geschichte vom kleinen Fisch Emil verdeutlichte einmal mehr, wie selbstverständlich für uns das Vorhandensein von Wasser, auch von Glauben und Gott ist, so dass wir das Offensichtliche nicht erkennen und nicht schätzen. So wie der kleine Fisch Emil, der mitten im Ozean rast- und ratlos nach Wasser sucht und seine Freunde nicht versteht, wenn sie ihm sagen es ist über dir und unter dir. Erst als ihn der Walfisch mit an die Oberfläche nimmt und ihm dabei das für ihn lebenswichtige Element Wasser entzieht, merkt der Fisch, was er vorher nicht erkannt hat: „Das Wasser, das ich so lange suchte, hat mich immer umgeben“, sagt Emil verschämt. „Nun, dann kannst du ja heimschwimmen“, sagt der Wal, „weil es dir selbstverständlich war, hast du es suchen müssen“. Diese Einsicht mündete in das Lied „Wer vom Wasser trinkt“: „Wer vom Wasser trinkt, das uns Jesus gibt / wird niemals im Leben mehr durstig sein und es wird in uns eine Quelle sein, die ewiges Leben schenkt.“

Wie und wo Wasser und auch Glauben in unserem Leben wichtig sind zeigte die Dialogpredigt auf, in der Lektorin Brede sich mit verschiedenen Wassernutzern austauschte. So ist für die Gärtnerin (Christel Knauf) die Gießerei im Sommer im Garten zwar eine echte Plackerei, aber es lohnt sich doch, wenn dann alles blüht und wächst und man sich an den Farben der Blumen und der Ernte der Früchte erfreuen kann. So ist es auch mit dem Wasser zum Leben – das unser Glaube ist. Natürlich kann man auch ohne Blumen und Früchte, oder eben ohne Glaube durchs Leben kommen. Aber dann ist es eben trostloser, eher die Zeit der Disteln, und der Kakteen. Wo Menschen aber das Wasser des Glaubens vergießen, da wächst was! Da kann das Leben anfangen zu blühen. Wenn die Kindergartenkinder erleben: Gott hat mich lieb. Wenn Konfirmanden erkennen: Ich kann auch etwas, ich bin was wert. Wenn wir Erwachsenen erleben: Ich werde gebraucht, mit meinen speziellen Fähigkeiten und Begabungen – und trotz meiner Schwächen. Dann blüht etwas auf, dann wachsen Früchte. Es ist natürlich auch Arbeit – so wie das Gießkannenschleppen: Man ist da schon auch gefordert, auch in der Gemeinde, wenn man mitmacht und mitwirkt. Und dann braucht es noch Bewegung. Das zeigt der Besuch der Aquarianerin (Lindi Schreiber), denn auch wenn im Wasser alles drin ist, es muss doch in Austausch und Bewegung bleiben. Wenn z.B. die Fische immer im gleichen Wasser schwimmen, würde das nicht lange gut gehen. Darum hat das Aquarium eine Umwälzpumpe, und immer wieder muss man auch einen Teil des Wassers austauschen. Das gilt auch für das Wasser des Glaubens, auch das braucht eine bunte Mischung aus allen Gemeindeteilen, aus Alt und Jung, es braucht Austausch miteinander und auch Veränderung, denn nur so kommt Leben ins Glaubenswasser. Schließlich gibt aber dann der Besuch der Landwirtin (Marion Hollmann) zu bedenken, dass wir nicht in der Hand haben, wann es regnet und wann die Sonne scheint, wann wir Überfluss und wann wir Mangel haben. So verhält es sich auch mit dem Glauben als Wasser. Manchmal haben wir mehr als genug, und manchmal ist es richtig knapp. Manchmal fällt es einem leicht, an Gott zu glauben, da erscheint alles ganz logisch und sinnvoll. Da regnet es förmlich Glauben vom Himmel. Und zu anderen Zeiten hat man die Krise, man hat offene Fragen, zweifelt an sich selber und an auch Gott. Eigentlich können wir gar nichts dafür oder dagegen tun – wir sind diejenigen, die von Gott beschenkt werden. Damit in uns Glauben lebendig ist, wächst und gedeiht, können wir nichts „machen”, das passiert einfach – das schenkt uns Gott.

Man kann natürlich auch seinen Glauben hegen und pflegen! Damit man ihn nicht einfach so ungenutzt herumliegen lässt. Zeit verwenden für die Glaubens-Beete seines Lebens, damit da auch etwas blüht und wächst. Dass es Früchte gibt und es blüht. Vom Wasser des Lebens können ganz viele leben. Und es ist schön, wenn sie sich immer wieder begegnen und Gedanken austauschen, sich gegenseitig weiterhelfen. Dann bleibt das Wasser des Lebens, dann bleibt der Glaube in Bewegung.

Mit dem unterbrechenden und umrahmenden Lied „Laudato Si“ und dem anschließenden wechselseitigem „Hallelu, Hallelu, Hallelujah- Preiset den Herrn“ dankte die Gemeinde klang- und schwungvoll für Gottes Werke, die uns auch durch das Glaubenswasser zu teil werden. Die Kinder konnten dazu die gestalteten Fische in das große Papieraquarium setzen

Nach dem passenden Segenslied aus dem neuen EG-Plus Liederbuch „Segne uns mit der Weite des Himmels. Segne uns mit der Wärme der Sonne. Segne uns mit der Frische des Wassers. Himmlischer Vater, segne uns!“ und dem am Ausgang überreichten Fläschchen mit frischem Wasser lud das MEA-Team zum Mittagessen auf dem Kirchenvorplatz ein. Dank wunderbarer Unterstützung wurden die Gottesdienstbesucher mit aufgestellten und gedeckten Tischen unter Pavillons mit einem reichhaltigen Salatbuffet überrascht. Ein belebender, erfrischender Gottesdienst, der Neues und Altes in der Gemeinde zusammenbringt und den Glauben und Austausch im besten Sinn vom Wasser des Lebens in Bewegung hält. Mehr Beteiligung, gerade von Familien hätte das Glaubenswasser sicher noch mehr in Bewegung gebracht.

Ein herzliches Dankeschön für die abwechslungsreiche musikalische Begleitung durch Bastian Fleck an der Orgel bzw. Susanne Linnenweber an der Gitarre. Ein besonders herzlicher Dank und Anerkennung an die fleißigen Helferinnen und Helfer, ohne die der Auf- und Abbau und die Durchführung gar nicht so möglich gewesen wäre, denn es ist natürlich auch Arbeit – wie das Gießkannenschleppen, aber es trägt wunderbare Früchte.

Die nächste Gelegenheit für einen besonderen Austausch und Miteinander neben den Gottesdiensten und dem Angebot in der Kirchengemeinde besteht am 20.Oktober 2018, wenn das MEA-Team zum Gemeindefrühstück in die St-Johannis-Kirche einlädt.

Susanne Linnenweber

Fotos: Nadine Knauf