Die Open-Air-Gottesdienste rund um die Kirche gehen leider jahreszeitbedingt ihrem Ende entgegen.
Um die Hygienebedingungen in dieser angespannten Zeit zu erfüllen, mussten sich die Kirchenvorstandsmitglieder für den Erntedankgottesdienst etwas Neues einfallen lassen.
Nach langen Überlegungen und der Zustimmung von Christian Robrecht fiel dann die Wahl auf die Scheune im Amtshof. Unter reger Beteiligung haben wir dann diesen Gottesdienst dort feiern können.
Pfarrer Christian Brandt hatte dazu den Ortslandwirt Ullrich Brede eingeladen: Im Interview ging es darum zu erfahren, wie aus Sicht der Bauern die Ernte in diesem Jahr ausgefallen ist.
Ullrich Brede drückte seine Dankbarkeit für die diesjährige Ernte aus, die er als gut bezeichnete.
Allerdings machte er auch auf die zukünftigen Probleme aufmerksam. Einerseits machte er auf den Klimawandel aufmerksam, der sich in den kommenden Jahren in Form von großen Trockenperioden auswirken wird. Andererseits zeigte er sich besorgt über die vielen Schwierigkeiten durch die Politik mit ihren Vorgaben. Auch richtete er seine Worte an den Verbraucher, mit der Bitte, die Bauern bei der regionalen Vermarktung zu unterstützen. Lange Transportwege der Lebensmittel seien dabei wenig hilfreich für die Klimabilanz. Er machte dies am Beispiel der Familie Schmidt vom Birkenhof mit der Eiervermarktung deutlich.
Auch die Predigt von Pfarrer Christian Brandt stand unter der Überschrift Dankbarkeit. Er begann mit den Worten: „Mit diesem vollen Altar der vielen Gaben haben wir den Grund für unsere Dankbarkeit vor Augen.“
In dem Wort Erntedank steckt schon das Wort DANK, mit dem wir uns in Deutschland, als eines der reichen Länder dieser Erde, schwertun. Je mehr wir haben, umso mehr wollen wir. Man gewöhnt sich nicht nur an den Wohlstand, nein man hält ihn für den Normalzustand und leitet von Generation zu Generation einen höheren Anspruch daraus ab. Wilhelm Busch hat das so ausgedrückt:
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich „JUNGE“
Zufriedenheit ist ein Fremdwort geworden.
Wenn ich diese große Reise gemacht habe bin ich zufrieden…
Wenn ich das schöne Haus besitze bin ich zufrieden. Wenn, wenn, wenn…
Es gibt eine Studie, die besagt, dass wir in Deutschland eher unzufrieden sind – obwohl wir doch eigentlich so viele Gründe haben dankbar zu sein:
– Lebensmittel in Hülle und Fülle
– Wohlstandsgüter in großer Vielfältigkeit,
– Freiheit in unserem Land,
– Als Christen unseren Glauben praktizieren zu können, ohne Repressionen fürchten zu müssen,
– und nicht zuletzt die Vergebung, für die Jesus Christus für uns ans Kreuz gegangen ist.
Pfarrer Brandt endete mit dem Satz: „Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Für die musikalische Begleitung während des Gottesdienstes sorgten Susanne Linnenweber (Gitarre) und das MEA-Team. Die neuen Förderkreissprecherinnen Sabine Breidenstein und Monika Neumann-Täubel stellten dann die extra für diesen Gottesdienst geplante Aktion für den Förderkreis vor.
Übrigens: Den ganzen Erntedankgottesdienst kann man, wie die meisten Gottesdienste, auf unserer Homepage finden: www.kirche-holzhausen.de
(Text und Fotos: Erwin Fleck)
Der reich geschmückte Erntealtar. Alle Gaben wurden im Anschluss den „Tafeln“ gespendet.
Das MEA-Team