Gemeindenachmittag „Offene Tür“ am 19.09.2018 in Holzhausen
Ich liebe Amerika, die Weite, die Großzügigkeit, die Freundlichkeit und auch, trotz mancher Ausnahmen, die Toleranz.
Unsere heutige „Offene Tür“ stand ganz im Zeichen Amerikas. Angefangen von der Dekoration bis hin zum großartigen Schlemmerbuffet mit spare-rips, Kartoffel- und Krautsalat, eingelegtem Mais, Toast, Pan Cake mit Ahornsirup, Brownies, Blaubeer- und Zitronen-Preisselbeermuffins sowie Cookies.
Gesättigt und aufnahmebereit für weitere Dinge, lauschten wir der Erzählung einer Reise durch vier Bundesstaaten Amerikas.
Las Vegas in Nevada, bekannt für seine Spielcasinos und Hochzeitskapellen, ein Touristikzentrum, das 40 Mio Reisende jährlich anzieht. Überwältigend sind die Ausstattungen der Casinos „Caesars Palace“ mit Wintergarten und Schwimmbad, das „Venetian“ (Venedig mit nachgebauten Marcusplatz, Dogenpalast und Campanile), der Eiffelturm, die Burg Excalibur, das „Bellagio“ und viele mehr.1829 erreichte der Spanier Raphael Rivera als Kundschafter das heutige Las Vegas. Aufgrund seiner Quellen und der damit verbundenen Vegetation in der ansonsten trockenen Wüstenregion entstand der Name „die Auen“- Las Vegas. Von Las Vegas aus ging unsere Route über Flagstaff, Sunset crater und das Wupatki National Monument zum Grand Canyon.
Der Grand Canyon ist eine steile etwa 450 km lange Schlucht im Norden Arizonas, die während Jahrmillionen vom Colorado River ins Gestein des Colorado-Plateaus gegraben wurde. Der Canyon ist 6 bis 30 km breit und 1.800 m tief. Vor 2000 Jahren besiedelten die als Anasazi bekannten Völker das Gebiet. Ihre Nachfahren sind die Hopi-Indianer, die noch immer in der Gegend leben. Sehr eindrucksvoll waren die Bilder vom Sonnenaufgang am Grand Canyon. Die Sonne beleuchtete die verschiedensten Gesteinsschichten, einige Tiere, wie Elks, Streifenhörnchen und Eidechsen, die auf Futtersuche unterwegs waren und man konnte nur staunen über diese gewaltige Felskulisse. Wir besuchten das „Navajo National Monument“ und machten Halt im „Monument Valley“. Das „Monument Valley“ ist eine Ebene auf dem Colorado-Plateau an der südlichen Grenze zu Utah und liegt in der Navajo Reservation. Es wird von den Navajos verwaltet und ist bekannt für seine Tafelberge (Butte = Spitzkuppen mit Namen wie Elefant, Kamel, 3 Schwestern, Fausthandschuh) und diente bereits vielfach als Kulisse für Dreharbeiten zu Wildwestfilmen und für Werbungen.
Unser nächstes Ziel war der „Antelope Canyon“ in der Nähe von Page/Arizona. Der Canyon gehört zur Navajo- Nation- Reservation und wurde vom Antelope Creek gebildet, einem 30 km langen und nur selten nach Sturzregen im Ursprungsgebiet wasserführenden Bach. Durch die Erosion des roten Sandsteins haben sich außergewöhnliche Formen gebildet. Hauptsächlich in den Sommermonaten ergeben sich durch die von oben hereinscheinende Sonne die sogenannten „Beams“, die für fantastische Farb- und Lichtspiele sorgen. Ein ganz anderer Canyon ist der „Bryce Canyon“. Er wurde nicht durch einen Fluss gebildet. Wind, Wasser und Eis erodierten die Kante des Plateaus zu großen Amphietheatern mit bizarren Felsnadeln, sogenannten „Hoodoos“. Diese Felsnadeln erreichen eine Höhe bis zu 60 m. Der Bryce Canyon ist 5 km breit und 19 km lang und 240 m tief. Er erhielt seinen Namen durch Ebenezer Bryce, einem weißen Siedler, der sich dort niederließ.
Nach dem „Valley of fire“ und dem „Death Valley“, die Region ist ein Hitzepol (50 Grad Celsius) und der tiefste Punkt der USA, nämlich 85,95 m unter dem Meeresspiegel, erkundeten wir den Mommoth Lake. Dieses Seengebiet ist ein bekannter Wintersportort und landschaftlich vergleichbar mit den Alpen. Ehe wir den „Yosemite-Nationalpark erreichten, besuchten wir den Mono Lake, einen Salzsee mit eigentümlicher Tier- und Pflanzenwelt. Der Yosemite- Nationalpark erstreckt sich in der Sierra Nevada über eine Höhenlage von 500 bis 4000 m. Er gehört seit 1984 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Beeindruckend sind seine glatten steilen Felsen aus Granit, seine Wasserfälle, kleinen Bäche und Flüsse, die Haine von Riesenmammutbäumen und seine Pflanzenvielfalt.
Nach dieser schönen Natur staunten wir über die Skyline von San Francisco und den Pazifik.Der spanische Eroberer Cortez entdeckte die Halbinsel und nannte sie „california“. Die Stadt wurde später durch Missionare zum Gedenken an den Hl. Franz von Asissi in San Francisco umbenannt. San Francisco ist eine hügelige Stadt. Sie ist berühmt für ihren Nebel, die legendäre Golden Gate Bridge sowie ihre bunten Straßenbahnen, die „Cable cars“. Wir staunten über die gepflegten viktorianischen Häuser, die sauberen Straßen und die vielen schönen Blumen im Stadtbild. Nicht zu vergessen „Fishermans wharf“, und den Pier 39 mit den Seelöwen. Chinatown mit allen seinen Kuriositäten ist die größte chinesische Ansiedlung in den USA. Sehr berühmt ist auch die in der Bucht gelegene Insel Alcatraz mit seinem ehemaligen Gefängnis.
Von San Francisco, entlang des Highway Nr. 1, machten wir in Morro Bay Station. Dieser Ort ist bekannt für sein Wheale watching (Wale beobachten). Auf der landschaftlich sehr schönen Strecke kamen wir über Santa Monica nach Los Angeles. L.A. hat mit Umland 17,8 Mio Einwohner, was kein leichtes Autofahren mit viel Stress und viel Geduld erfordert. Die Stadt ist das Wirtschafts-, Geschäfts- und Kulturzentrum Kaliforniens, sehr bekannt wegen der dort ansässigen Film- und Fernsehindustrie. Den „Walk of Fame“ muss man gesehen haben mit all seinen Sternen für weltbekannte Künstler, ebenso das chinesische Theater, das Warner Brother Filmstudio, die vielen tollen Geschäfte und die phantastischen Häuser der Reichen.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen. Noch immer voll begeistert von meiner „Traumreise“ habe ich alle 21 Besucherinnen der „Offenen Tür“ daran teilnehmen lassen und hoffe, dass ihnen die „Fremde“ ein wenig näher gekommen ist.
Doris Freudenthaler
Fotos: Christel Knauf