„Offene Tür“ Holzhausen am 6.3.2019

Was denken sie, wenn sie den Namen Frankfurt/Main hören?

Große Stadt in Hessen, Banken, Börse, Buchmesse, „Ebbelwoi und Worscht“, Frankfurter Kranz, Römer, Paulskirche, Johann Wolfgang von Goethe, Palmengarten, Rhein-Main-Flughafen …………

Wir unternahmen gedanklich eine Reise nach Frankfurt, hörten die Geschichte der Stadt und sahen viele Bilder der berühmtesten Sehenswürdigkeiten. Zuvor jedoch probierten wir Spezialitäten aus Frankfurt. Grüne Soße mit Pellkartoffeln, Handkäse mit „Musik“, Frankfurter Würstchen, Frankfurter Kranz und leckere Desserts. Vielen Dank an die Spenderinnen.

Wann entstand Frankfurt am Main? Der Domhügel wurde seit 6000 v. Chr. von Menschen verschiedener Kulturen aufgesucht. Dauerhaft siedelten hier Kelten, ihnen folgten die germanischen Chatten. Ihr Name lebt im heutigen „Hessen“ weiter. Später wird das Rhein-Main-Gebiet fester Bestandteil des Römischen Reiches, danach alemannisch. Gegen 500 n. Chr. gewinnen die Franken die Oberherrschaft. Der Hügel an der Furt wird jetzt „Franconofurd“ genannt. In einer Schenkungsurkunde Karl d. Großen aus dem Jahre 794 findet sich die erste namentliche Erwähnung von Franconofurd. Ludwig der Deutsche gründete einen Kirchenneubau östlich der befestigten Königshalle. In dieser Kirche wurde 855 der erste König, Lothar II., zum deutschen Herrscher gewählt. Von diesem Zeitpunkt an bleibt Frankfurt Schauplatz für Reichspolitik und Königswahl.

Die Stadt Frankfurt ist eng verknüpft mit der Entwicklung der Frankfurter Messe. Diese wird 1160 in einer jüdischen Schrift zum ersten Mal erwähnt. König Friedrich II. und Ludwig der Bayer fördern den Aufstieg zu einem europäischen Handelszentrum.

1711, 1719 und 1721 zerstören Brände große Teile der Stadt. Beim Wiederaufbau entstehen neue Baustrukturen. Hausnummer und Straßenlaternen werden eingeführt und die Straßenpflasterung verbessert. Das geschieht auf Anregung der französischen Besatzer. Im Jahre 1749 wird der berühmteste Sohn Frankfurts, Johann Wolfgang von Goethe, geboren.

Zu Beginn des 19. Jh. leben ca. 35.000 Einwohner in der Stadt. 1815 wird Frankfurt gemäß den Beschlüssen des Wiener Kongresses eine Freie Stadt. Frankfurt steigt zum europäischen Finanzplatz auf. Schon 1402 gab es hier eine erste Wechselstube und ab 1546 wurden Münzen geprägt. Die Deutsche Börse entsteht. Am 22.2.1848 wird in Frankreich die Republik ausgerufen. Die Revolution erfasst ganz Europa. Am 18. Mai 1848 eröffnen die Abgeordneten in der Paulskirche die erste Nationalversammlung. Eine Reichsverfassung mit den „Grundrechten des Deutschen Volkes“ wird erarbeitet und im März 1849 verabschiedet. Sie scheitert jedoch an den Deutschen Großmächten, den Fürsten, denen an einem einheitlichen Staat nicht gelegen war.

Im 1. Weltkrieg wird Frankfurt Ziel von 11 Fliegerangriffen. Vor allem aber leidet die Bevölkerung unter Lebensmittel- und Brennstoffknappheit. Während der schwersten Luftangriffe im 2. Weltkrieg versinkt die historische Altstadt in Schutt und Asche. 90.000 Wohnungen werden zerstört, 1870 Menschen starben und 180.000 wurden obdachlos.

Mit ca. 700.000 Einwohnern ist Frankfurt/Main heute die fünftgrößte Stadt in der Bundesrepublik. Allein 75.000 Menschen arbeiten am Frankfurter Flughafen. Als Markenzeichen für die Handels- und Bankenmetropole gilt die „Skyline“.

Wir, die Besucherinnen der „Offenen Tür“, stellten fest: Nicht nur Berlin, auch Frankfurt am Main ist eine Reise wert!

Doris Freudenthaler

Fotos: Edeltraud Schäfer