In einem Stiftungsgottesdienst in der Wilhelmshäuser Marienbasilika wurde an die gleichnamige Stiftung, die vor zehn Jahren gegründet wurde, erinnert. Dabei dankte man nicht nur den damaligen Initiatoren, sondern legte auch Rechenschaft ab, wie die Erlöse aus dem Stiftungskapital verwendet worden sind. Pfarrer Berthold Kraft schilderte in seiner Predigt, warum die Menschen ein Gotteshaus brauchen.
„Es geht um die Öffnung, eine neue Dimension in der Beziehung zu Gott zu schaffen, deshalb wurde dieses Gebäude gebaut“, begründete der Pfarrer den einmalig, wunderschönen Kirchenbau in Wilhelmshausen. Es tue gut, aus dem Alltag heraus zu kommen, um hier unbeschreiblich schöne Augenblicke in der ehemaligen Klosterkirche, der Marienbasilika zu erleben.
Wie kam es zu der Stiftung und was ist ihre Aufgabe? Herbert Bente aus Holzhausen, ehemals in kirchlichen Diensten und Mitglied im ersten Stiftungsvorstand, schilderte eindrucksvoll das Werden der Stiftung. Grundlage war eine großzügige Erbschaft, aus der die Kirche 600.000 Euro mit der festen Verpflichtung, die Marienbasilika nachhaltig zu erhalten. Die anstehende Sanierung der ehemaligen Klosterkirche erforderte einen Aufwand von etwa 1,2 Millionen Euro, der in Bauabschnitten bis zu zehn Jahren finanziert werden sollte. Sie konnte aber nach fünf Jahren erfolgreich abgeschlossen werden.
Dazu hatte wesentlich die Erbschaft beigetragen. Allerdings trieb die Verantwortlichen auch die Sorge um, so Bente, „dass die geringen Finanzmittel der Wilhelmshäuser Kirchengemeinde nicht ausreichten, um das Gotteshaus aus eigenen Mitteln dauerhaft zu unterhalten“.
So kam es auf Initiative des damaligen Pfarrers Norbert Mecke und des Kirchenvorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Burckhardt, die sich bei der Landeskirche beharrlich für die Gründung einer Stiftung einsetzten, dazu, die Stiftung mit einem Betrag von 150.000 Euro auszustatten. Dafür dankte Stiftungsvorsitzender Bernd Millat den beiden „Gründungsvätern“ besonders. „Die Stiftung hat sich die Aufgabe gestellt, aus den Erlösen bei Erhalt des Gründungskapitals künftig zum Bestand der Basilika und ihrer Orgel beizutragen“, formulierte Millat den Stiftungsauftrag. Die Würdigung der Hessischen Landesregierung zur Stiftung des Monats Juni 2014 mit dem damit verbundenen Anerkennungsbetrag von 500 Euro sowie weiterer Spenden von Bürgern konnte das Stiftungskapital auf 152.000 Euro erhöht werden, berichtete der Vorsitzende.
Aus den bisher erwirtschafteten Erträgen in Höhe von knapp 54.000 Euro wurden rund 29.000 Euro für die Wiederherstellung der Orgel geleistet. Weitere 10.000 Euro gingen an die Kirchengemeinde für Renovierungsarbeiten. Fällig werden noch drei Raten von je 2.500 Euro aus einer Verpflichtung an das Kreiskirchenamt. Eine Rücklage von 14.000 Euro wurde für künftige Erhaltungsmaßnahmen an Kirche und Orgel gebildet.
Nach dem Gottesdienst lud die Stiftung zu Kaffee und Kuchen in das Gemeindehaus hinter der Kirche ein. Dabei gab es nicht nur viele Gespräche um die schön, renovierte Wilhelmshäuser Marienbasilika, sondern auch ein Wiedersehen mit dem damaligen Pfarrer des Kirchspiels Holzhausen, Knickhagen und Wilhemshausen, Norbert Mecke, der vor zwei Jahren zum Dekan des Kirchenkreises Melsungen berufen wurde.

Klaus Hobein

Fotos: Klaus Hobein

Hintergrund:

Zum Erhalt der Marienbasilika Wilhelmshausen tragen neben der Kirchengemeinde die seit zehn Jahren bestehende Stiftung sowie der Förderverein Marienbasilika bei. Die Stiftungsurkunde des Regierungspräsidiums Kassel wurde am 4. Juli 2004 an den Kirchenvorstand überreicht. Danach ist sie eine rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts. Stiftungszweck ist die Förderung und Erhaltung der Marienbasilika, ihrer Einrichtungen und der Orgel.
Stiftungsorgane sind der Vorstand und der Beirat. Dem Vorstand gehören jetzt Bernd Millat als Vorsitzender, Klaus Stöber als Stellvertreter und Lindi Schreiber vom Kirchenvorstand an. Der Beirat besteht aus sechs Personen, und zwar Dieter Krausbauer als Vorsitzender, Dr. Bernd Graubner als stellvertretender Vorsitzender und als weitere Mitglieder Gisela Clauer, Sigrid Grube, Inge Spors und Werner Triebel.

Klaus Hobein