„Offene Tür“ vom 15.1.2020
„Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
würde ich die gleichen Fehler machen,
aber ein bisschen früher,
damit ich mehr davon hätte.“
(Marlene Dietrich)
Zur ersten „Offenen Tür“ im neuen Jahr trafen sich 20 Besucherinnen im Holzhäuser Gemeindehaus.
Nach Kaffee und leckerem Kuchen (vielen Dank an die Bäckerinnen) widmeten wir uns dem Leben und Wirken Marlene Dietrichs.
Marlene Dietrich wird am 27.12.1901 als Tochter des Königlichen Polizeileutnants Louis Dietrich und seiner Ehefrau Wilhelmine in Berlin geboren. Sie hat noch eine ältere Schwester Elisabeth. Im Jahre 1907 stirbt der Vater und die Mutter heiratet den Leutnant Edouard von Losch, der im Ersten Weltkrieg fällt.
Sie besucht die Internatsschule in Weimar und erhält eine Ausbildung als Konzertgeigerin. Fortsetzung ihres Studiums an der Berliner Hochschule für Musik. Wegen einer Sehnenentzündung bricht sie die Ausbildung ab. Noch während dieser Ausbildung erhält sie Statistenrollen bei der Ariel-Filmgesellschaft. Am 17.5.1923 heiratet sie den Regieassistenten Rudolf Sieber. Tochter Maria Elisabeth wird am 12.12.1924 geboren. 1930 erhält sie die Hauptrolle der „Lola Lola“ im Film „Der blaue Engel“. Ihr gelingt mit dieser Rolle unter der Regie von Josef von Sternberg der Durchbruch. Unmittelbar nach der deutschen Premiere reist Marlene Dietrich in die USA und unterschreibt einen 7-jährigen Vertrag bei der Filmgesellschaft „Paramount Pictures“. In ihrem ersten Film tritt sie als Sängerin in Männerkleidung auf. Ihr Hosenanzug wurde eine Art Markenzeichen für sie.
Joseph Goebbels bietet Dietrich für jeden Film, den sie in Deutschland dreht 200.000,– Reichsmark an. Sie lehnt ab. Im Jahre 1939 nimmt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges unterbricht sie ihre schauspielerische Tätigkeit und tritt vor amerikanischen Truppen in Europa auf. Von 1950 bis 1975 wird Marlene Dietrich als Showstar weltweit gefeiert. Im Rahmen einer Europatournee kehrt Dietrich nach Deutschland zurück. Sie wird bewundert, aber auch wegen „Landesverrats“ abgelehnt. Ende September 1975 bricht sie auf der Bühne in Sydney zusammen und zieht sich dabei einen Oberschenkelhalsbruch zu. Nach ihrem letzten Filmauftritt in „Schöner Gigolo armer Gigolo“ verbringt sie die Jahre bis zu ihrem Tod in ihrer Pariser Wohnung. Am 6. Mai 1992 stirbt die Diva in Paris. Ihrem letzten Wunsch entsprechend wird sie in Berlin auf dem Friedhof Schöneberg bestattet.
Um Marlene Dietrichs Gesang stilvoll zu würdigen, hörten wir einige ihrer bekanntesten Lieder noch auf echten Schallplatten. Vielen Dank an Frau Karin Dörrbecker, die uns den Schallplattenapparat und die Platten zur Verfügung stellte.
Doris Freudenthaler
Fotos: Edeltraud Schäfer