Am Sonntag, den 2.Juli machte sich ein Teil der Kirchengemeinde zum vierten Mal zum Pilgern auf. Nach dem Motto „Wir sind dann mal …. unterwegs mit Gott“ folgten rund 20 Wanderinnen und Wanderer den Lebensspuren Luthers.
Nach dem Zusammenkommen an der Ecke Kasseler Straße/ Tannenstraße und der Begrüßung durch Gudrun Brede wurde sich mit dem Singen des Pilgerlieds und kleinen Aufwärmübungen unter kundiger Anleitung von Angelika Böttcher eingestimmt und vorbereitet. Dann ging es in südlicher Richtung durch die Felder, über die ehemalige Kaserne in Rothwesten bis nach Knickhagen. Die insgesamt gut 7 Kilometer lange Strecke war gut von allen zu bewältigen. Das Wetter war ideal, nicht zu heiß und vor allem nicht nass.
Unterwegs mit Gott – oder an diesem Tag unterwegs mit Luther – und eingerahmt durch Lieder wurde vom Lebensweg des Reformators durch Weggefährten und Beobachter berichtet. Beginnend mit seiner Geburtsstadt Eisleben über den Studienort Erfurt führte der Weg bis nach Rom, dann nach Wittenberg und nach Worms, zur Wartburg und wiederum nach Wittenberg. Die Stationen und Ereignisse wurden aus Sicht seines Vaters, eines Studienfreunds, Ordensbruder, Kirchenjunge, dem Kaiser, einem Burghauptmann sowie seiner Frau Katharina von Bora und einem seiner Söhne eindrücklich und bildhaft erzählt.
Nach der Hinwendung zur Kirche und ins Kloster aufgrund der durchlebten Gewitternacht, war es die prägende Reise nach Rom, die zum Thesenanschlag in Wittenberg führte und den Eklat auch mit dem Kaiser auslöste. Dieser sprach die Reichsacht über Luther aus, so dass nur die Flucht und das Versteck auf der Wartburg als Junker Jörg ihn retten konnten. Die Zeit dort wurde mit der Übersetzung der Bibel genutzt. In Wittenberg wirkte Luther weiter an der Absicherung und Umsetzung der Reformation der Kirche und schuf dazu unter anderem Kirchen-, Gemeinde- und Gottesdienstordnungen und den Katechismus. Er lehrte und unterwies zahlreiche Studenten und Pfarrer. Den Schlusspunkt seiner Lebensreise setzte Luthers Tod in Eisleben, wo mit dem Glockenschlag an der Knickhager Kirche auch die Pilgerstrecke endete.
Unterbrochen wurde der Weg mit einem Pilgerpicknick, bei dem im besten Sinn des Liedes „Wenn das Brot, das wir teilen …“ die von allen mitgebrachte vielfältige Rucksackverpflegung als Stärkung geteilt und verspeist wurde. So konnte der Weg dann neugierig und bestärkt mit „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ fortgesetzt werden, denn: Pilgern heißt Sich-Auf-den-Weg-Machen.
Beim gemeinsamen Kirchspielgottesdienst im Gemeindehaus Knickhagen erinnerte Lektorin Gudrun Brede unter Bezug auf Luthers letzte Lebensstation an die Endlichkeit des Seins, sein Vermächtnis an uns sowie an seine Frau und Familie-und der Frage was bleibt von uns und vom Reformator im Gedächtnis. Anschließend gab es bei selbstgebackenem Kuchen und Kaffee Zeit für Gespräche und nettes Beisammensein.
Den Helferinnen und Helfern an dieser Stelle ein herzliches „Dankeschön“ von allen die unterwegs waren und so gut umsorgt und empfangen werden konnten.
Bitte schon die nächsten Termine vormerken:
MEA bittet zu Tisch – Familiengottesdient am 13.August 2017, 11:00 Uhr und
Gemeindefrühstück am Samstag, den 07.Oktober 2017, 09:00 Uhr in der St. Johannis-Kirche Holzhausen.
Susanne Linnenweber