„Offene Tür“ Holzhausen am 5.9.2018
Die Zeit des späten Spätsommers und des frühen Frühherbstes ist die schönste Zeit im Jahr. Die sanfteste und zugleich die farbenprächtigste. Wir bestaunen die kräftigen Farben der Astern, Sonnenblumen, Tagetes und der Dahlien. Ja, die Dahlien, sie leuchten in Gelb-, in Purpurrot- und in tiefen Lila- und Rosatönen. Heute geht es in der „Offenen Tür“ um diese Blume.
Die Erfolgsgeschichte der Dahlie beginnt mit der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus vor mehr als 500 Jahren. Das natürliche Verbreitungsgebiet sind die Hochebenen von Mexiko und Guatemala. In Mexiko schmückte die Dahlie die Tempel der Azteken. Die erste Abbildung von Dahlien aus Mexiko gab es schon 1552 in einem Buch über Kräuter der Azteken, das erst 1930 in der Vatikanischen Bibliothek wiedergefunden wurde. Der ursprüngliche Name der Dahlie lautete „Acotli“, übersetzt Wasserknollenblüte. Wussten sie, dass die Dahlie in Mittelamerika auch als Nutzpflanze eine gewisse Bedeutung hatte? Ihre stärkereichen Knollen lassen sich wie Kartoffeln zubereiten.
1789 sandte der Direktor des Botanischen Gartens in Mexiko an den Botanischen Garten in Madrid Dahliensamen (einen mit halbgefüllten purpurroten und einen mit weißen ungefüllten Körbchen). Der Direktor des Botanischen Gartens in Madrid gab der Pflanze den Namen „Dahlia“, zu Ehren von Dr. Andreas Dahl, einem schwedischen Botaniker. Gärtnerisch interessant wurde die Dahlie erst als Alexander von Humboldt von seiner Reise nach Mittel- und Südamerika Samen an den Botanischen Garten in Berlin schickte. Alexander von Humboldt trägt entscheidend zur Ausbreitung der Dahlie in Europa bei. Die Botanischen Gärten tauschten untereinander freigiebig ihre Pflanzen und Erfahrungen aus, so dass schon bald Dahlien in Deutschland, England, Frankreich und Holland in Botanischen Gärten wuchsen. Heute teilt man die Dahlien in 15 verschiedene Sorten ein. Am bekanntesten sind wohl die Pompon-, die Ball-, die Kaktus-, die Halskrausen- und die Schmuckdahlien.
Nach der geschichtlichen Seite sprachen wir über ihre Verwendung als typische Bauerngartenpflanze und ihre Kombination mit anderen Zierpflanzen und Gräsern. Welchen Boden brauchen Dahlien, wie werden sie gepflanzt und ab wann? Was muss bei ihrer Überwinterung beachtet werden, wie werden sie vermehrt und wie kann man Pilzkrankheiten vermeiden? Hierüber haben wir uns ausgiebig unterhalten und konnten viele, z.T. neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen. Danach folgte ein kleines Quiz über Dahlien und anhand von Bildern sollten die Dahliensorten erraten werden. Das war gar nicht so leicht. Zum Abschluss malten wir alle unsere persönliche farbenprächtige Dahlie.
Danke Christel für die so gut passende Erzählung und danke den zwei Bäckerinnen für den leckeren Kuchen. Es war ein schöner Nachmittag.
Doris Freudenthaler
Fotos: Christel Knauf