„Offene Tür“ vom 16.10.2019
Herbstzeit – ist Pilzezeit das bestätigten auch die zahlreichen Besucherinnen der „Offenen Tür“, die sich im Holzhäuser Gemeindehaus einfanden, um Neues und Bekanntes über Pilze zu hören.
Das Wort Pilz ist aus lateinisch „boletus“ entlehnt, die weitere Herkunft ist unklar. Die botanische Bezeichnung fungi (lateinisch fungus = Pilz) lässt sich auf altgriechisch sphongos zurückführen; dies bezeichnet ursprünglich Schwämme.
Noch heute herrscht im südostdeutschen Sprachraum die Bezeichnung Schwammerl vor, während sie im Hochdeutschen durch Pilz verdrängt wurde.
Pilze bilden das dritte große Reich der Lebewesen neben den Tieren und Pflanzen. Sie sind wie die Pflanzen, zu denen sie lange gerechnet wurden, sesshaft, können jedoch keine Fotosynthese betreiben. Daher müssen sie sich wie die Tiere durch die Aufnahme organischer Substanzen ernähren, die sie jedoch in gelöster Form aus der Umgebung aufnehmen. Nach heutiger Kenntnis sind Pilze näher mit den Tieren als mit den Pflanzen verwandt
Speisepilze– So werden Pilze genannt, die für Menschen genießbar sind. Sie enthalten kaum Fett oder Kohlehydrate und sind daher kalorienarm. Für die menschliche Ernährung sind sie vor allem wegen ihres Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffgehaltes interessant. Alle Speisepilze sind nach ausreichendem Garen genießbar. Sie sollten frisch verarbeitet werden, da sich das Eiweiß schnell zersetzt und unbekömmlich oder sogar giftig werden kann. Gute Speisepilze sind Steinpilz, Marone, Rotkappe, Birkenpilz, Butterpilz. Edelreizker, Waldchampignon und Ziegenlippe sowie der Pfifferling als Speisepilz des Jahres 2019.
Giftpilze– In Europa sind von den etwa 5000 Großpilzen etwa 150 Pilzarten als giftig bekannt. Aber nur wenige Arten sind lebensgefährlich giftig. Der gefährlichste und bekannteste Giftpilz ist der Grüne Knollenblätterpilz. Ebenfalls tödlich giftig sind der Orangefuchsige und der Spitzgebuckelte Raukopf, der Pantherpilz, der ziegelrote Risspilz und der nebelgraue Trichterling. Pilzgifte gehören zu den giftigsten Substanzen, die von Organismen produziert werden. Das Gift des Knollenblätterpilzes legt die Bewegungsfähigkeit nicht nur der Muskelzellen sondern auch aller anderen Zellen lahm. Die Symptome der Vergiftung treten frühestens 6 Stunden nach dem Essen auf. Andere Pilze wiederum produzieren Nervengifte und Halluzinogene (Fliegenpilz, Pantherpilz, Risspilz, Trichterling). Besonders verbreitet sind Wirkstoffe, die den Magen-Darm-Trakt betreffen. Die Gifte wirken rasch, nach 15 Minuten bis 24 Stunden.
Nachdem wir Allgemeines über die Speise- und die Giftpilze gehört hatten, sollten wir anhand von Bildern herausfinden welche Pilze abgebildet waren und ob es sich um essbare oder um giftige Exemplare handelte. Das war nicht einfach. Kennen sie einen Pilz der nachts grün leuchtet oder wie kommt der Fliegenpilz zu seinem Namen? Darüber herrschte eine rege Diskussion zwischen den Besucherinnen. Unser nächstes Treffen ist am 6.11.2019
Text und Bilder: Doris Freudenthaler