Ein kleines Kunstwerk schmückt in der Vorweihnachtszeit wieder die Marienbasilika in Wilhelmshausen. Einen Früchteteppich haben acht Frauen der Tanzgruppe des TSV Wilhelmshausen gestaltet, der die „Flucht nach Ägypten“ zeigt. Bereits im Jahre 2012 hatte die Gruppe einen Früchteteppich angefertigt, der die Geschichte von der Geburt Christi darstellte. Vorbild für die kreativen Frauen war damals wie heute, der in der Sargenzeller Kirche bei Hünfeld jährlich zu sehende Früchteteppich.

„Wir haben das Motiv frei nach dem im Jahre 1828 von Julius Schnorr von Carolsfeld geschaffenen Ölgemälde „Flucht nach Ägypten“ gestaltet“, erläutert Teamleiterin Susanne Rund das Werk. Das Bild liegt auf einer zweiteiligen Platte, wobei die Konturen der Motive im Rasterverfahren vom Originalbild auf die jetzige Größe von 115 cm mal 150 cm übertragen wurden.

Danach wurde das Bild direkt in der Kirche mit vielen getrockneten Saat- und Feldfrüchten, Blüten und Blättern in mannigfaltiger Farbauswahl zum Leben erweckt. „Mehr als 40 Arten haben wir dazu verwendet und rund 150 Stunden gewerkelt, um das Bild fertigzustellen“, schildert Susanne Rund die Teamleistung. Es sei schwierig gewesen, die Farbgebung des Originalbildes zu treffen, dennoch glaubt sie, „dass wir es ganz gut nachempfunden haben“.

Der künstlerisch hervorragend gestaltete Bildteppich ist in der linken Nebenapsis der ehemaligen Klosterkirche ausgelegt und kann bis Ende Januar des kommenden Jahres besichtigt werden. Dort ist auch eine Legende aufgestellt, die das dargestellte Bild ausführlich beschreibt, die Biographie des Malers Julius Schnorr von Carolsfeld (1794 – 1872) wiedergibt und den entsprechenden Bibeltext aus dem Matthäus-Evangelium zitiert.

Pfarrer Berthold Kraft zeigte sich freudig und überrascht als er den Früchteteppich sah und war beeindruckt von der Machart und von dem Bild selbst. Auf dem sei der Engel zu sehen, der unbemerkt von Maria und Josef den Esel führt und die Familie mit dem Jesuskind auf der Flucht nach Ägypten begleitet.

In einem Gottesdienst am 3. Advent (18. Dezember 2016) wurde dieses so aktuelle Bild mit seiner Geschichte und dem biblischen Hintergrund in der von Pfarrer Kraft gehaltenen Predigt ausführlich dargestellt. Der Bildteppich wurde vom gestaltenden Team vorgestellt und die hervorragende künstlerische Arbeit der acht Frauen Heike Appel, Britta Fahrenbruch, Ina Heth, Christin Lutze, Susanne Rund, Sabine Schütte, Claudia Will und Anja Weinberger besonders gewürdigt.

Das Bild kann täglich besichtigt werden. Die Marienbasilika ist eine offene Kirche und ist täglich von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.

Klaus Hobein

Foto: Klaus Hobein