„Veränderungen“ war das Impulsthema beim Frühstück in der Holzhäuser St. Johannis-Kirche am Samstag, den 20.Oktober 2018.
Wer kennt das nicht, das Leben besteht aus Veränderung: wir werden älter, Eltern, Großeltern, gehen in oder aus dem Berufsleben, haben mehr Verantwortung, geben Verantwortung wieder ab, verabschieden uns von Menschen, Dingen oder Orten und vieles mehr.
Auch in unsere Kirchengemeinde hat sich seit dem letzten Frühstück viel verändert:
Marc Schmidt, unser Jugendarbeiter ist zum Jahreswechsel mit seiner Familie zurück nach Köln gegangen. Pfarrer Berthold Kraft hat unser Kirchspiel im April verlassen und die Pfarrstelle in Reinhardshagen übernommen. Und auch die langjährige Pfarramtssekretärin Katja Gräfe ist gegangen.
Ganz schön viele Veränderungen in einem Jahr.
Mittlerweile sind alle Stellen wieder besetzt. Mit Christa Burckhardt haben wir eine neue Mitarbeiterin im Pfarrbüro. Seit August ist Arne Marinelli für die Jugendarbeit in unserem Kirchspiel zuständig und seit dem 1. September haben wir mit Christian Brandt einen neuen Pfarrer.
So fasst es Lektorin Gudrun Brede in ihrem Impuls zusammen und fragt weiter: Was kommen da wohl noch für Veränderungen auf uns zu? Wie gehen wir mit Veränderungen um? Was gibt uns Halt?
Veränderungen umfassen technische, gesellschaftliche und politische Entwicklungen. Ansichten über das, was gut oder richtig ist, ändern sich. Vorstellungen über ein gelingendes Leben sind heute ganz anders als vor einigen Jahrzehnten. Die Digitalisierung schreitet immer schneller voran, so schnell, dass gar nicht mehr einzuschätzen ist, welche Folgen das für unser Leben haben wird. Auch die Globalisierung, die wirtschaftliche Verflechtung mit fernen Ländern, die Ströme von Migranten auf der ganzen Welt, die Berührung mit fremden Kulturen, schreitet immer schneller voran. Auf religiösem Gebiet muss man mittlerweile zwischen viel mehr Angeboten auswählen, als das früher der Fall war.
Veränderung – das mögen wir nicht immer, vor allem dann, wenn uns etwas besonders viel bedeutet oder weil Veränderungen die gewohnte Sicherheit durcheinander bringt und vielleicht weil Veränderung unbequem ist und man auch davor ein wenig Angst hat. Doch es führt kein Weg daran vorbei. Man muss sich den Veränderungen stellen. Nur wenn wir Veränderungen akzeptieren, können wir sie auch gestalten. Alles Leben braucht Wandlung und Verwandlung, Veränderung. Ohne sie gibt es keine Entwicklung. Was wäre eine Raupe ohne die Verwandlung in einen schönen Schmetterling, der Herbst ohne die bunten Farben der Blätter, die Winterruhe der ganzen Natur ohne das Frühlingserwachen bis hin zur Unbeschwertheit des Sommers.
Kurz gesagt: „Leben heißt Veränderung“ sagte der Stein zur Blume und flog davon.
Und doch, gerade weil sich ständig alles ändert brauchen wir eine Konstante, einen festen Punkt, von dem aus man alle Veränderungen mitmachen und überleben kann. Im Glauben, in Jesus ist diese Konstante, dieser Fixpunkt, an dem wir unser Leben festmachen können. Da gibt es eine unveränderlich gültige Wahrheit. „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht!“ (Lukas 21,33). Alles mag sich ändern, aber Gott nicht. Sein Wort gilt bis in Ewigkeit. Das ist Beständigkeit. Das ist Zuverlässigkeit. Das gibt Sicherheit und Gelassenheit in allen Stürmen und Veränderungen des Lebens. Und so ist man gerüstet für die Veränderungen des Lebens und kann damit umgehen, „..dass nichts bleibt, das nichts bleibt wie es war“. So hat es der Liedermacher Hannes Wader schon in den Siebzigern in seinem Lied „Heute hier, morgen dort“ vertont.
So wurde es von den ca. 60 Frühstücks-BesucherInnen mit Freude gesungen, wie auch schon zuvor das Tischlied „Wenn das Brot, das wir teilen…“ und das Morgenlied „Behutsam leise“.
Unverändert gut und reichhaltig war das Frühstücksangebot im Altarraum. Das Buffet ließ an Vielfalt, Auswahl und Leckereien kaum Wünsche offen. Und so können sich schon alle trotz aller Veränderungen auf die nächsten Aktionen und die Beständigkeit besonderer Angebote der Kirchengemeinde freuen.
Passend dazu wurde „Von guten Mächten“ mit der Melodie von Siegfried Fietz in einer Mischung aus dem Bonhoeffer-Text und einer anderen Textversion aus dem neuen EG-plus neben dem bewährten „Hand in Hand“ zum Abschluss gesungen und auch dadurch die Verbindung vom Altbewährtem und dem Mut zu Veränderungen aufgegriffen. Damit dies von allen verinnerlicht werden kann, gab es als Mitgebsel und Erinnerung einen Stein mit aufgedruckter Blume, denn: „Leben heißt Veränderung“ sagte der Stein zur Blume und flog davon.
Susanne Linnenweber
Fotos: Erwin Fleck