Tagesfahrt der Evangelischen Kirchengemeinden Holzhausen, Knickhagen und Wilhelmshausen zum Panorama- Museum nach Bad Frankenhausen am 06.06.2018

Bei schönstem Sonnenwetter trafen sich 43 Teilnehmer/innen aus Holzhausen, Knickhagen und Wilhelmshausen um eine Tagesfahrt zu unternehmen. Wir fuhren durch den Naturpark Hainichen und das Kyffhäusergebirge zum Bauernkriegspanorama-Museum. Das Museum befindet sich auf dem Schlachtberg bei der thüringischen Kreisstadt Bad Frankenhausen am Fuße des Kyffhäusergebirges.

Das Panoramabild entstand in den Jahren 1976 bis 1987 zum Gedenken an den Deutschen Bauernkrieg und Thomas Müntzer. Der Rundbau aus Betonfertigteilen, der das Gemälde umfasst, ist ca. 18 m hoch und hat einen Außendurchmesser von knapp 44 m. Die Leinwand (und damit das Bild selbst) ist 123 m lang und 14 m hoch. Sie wog unbemalt ca. 1,1 t und ist zwischen einem oberen und einem unteren Stahlring mit je ca. 40 m Durchmesser gespannt. Gewebt wurde sie in einem Stück in der Sowjetunion. Der Bad Frankenhäuser Autosattler Günther Hohlstamm nähte die beiden Enden passgenau zusammen. Der Maler und Kunstprofessor Werner Tübke verteilte auf die 1722 qm große Fläche mehr als 3000 einzelne Figuren, wovon die größten über 3 m messen.

Das Zentrum der Darstellung bildet das Panorama der Schlacht von Frankenhausen selbst, mit Thomas Müntzer, dem rebellischen Prediger, im Mittelpunkt. Während rings um Müntzer noch Kämpfe toben, hält er die Flagge der Bundschuhbewegung bereits gesenkt. Er weiß, dass seine Sache verloren und er dem Tode geweiht ist. Thomas Müntzer wurde im Mai 1525 gefangen genommen, gefoltert und hingerichtet. Um einen Brunnen herum gruppiert, sieht man bedeutende Persönlichkeiten der Zeit, darunter Martin Luther und Albrecht Dürer. Um die verschiedensten Einzelheiten des Bildes erfassen zu können reicht eine Besichtigung nicht aus. Man wird immer wieder etwas Neues entdecken können. Unser Führer hat uns bei der Besichtigung viele Figuren sehr anschaulich erklärt und erläutert, was Professor Tübke ausdrücken wollte.

Im Cafe´ P erwartete uns danach ein sehr gutes und reichhaltiges Mittagessen. So gestärkt fuhren wir weiter nach Mühlhausen, der freien Reichsstadt und Mitglied der Hanse im Mittelalter, um uns die Kirche Divi Blasii anzusehen.

Die Divi Blasii-Kirche ist eine dreischiffige kreuzförmige Hallenkirche am Untermarkt in Mühlhausen. Der Deutsche Orden begann den Bau dieser gotischen Kirche um 1276. Vorgängerbauten gehen auf das 12.Jh. zurück. Von Juli 1707 bis Juni 1708 war Johann Sebastian Bach hier als Organist angestellt. Zum Ratswechsel 1708 komponierte er hierfür die Kantate „Gott ist mein König“. Heute ist die Divi Blasii-Kirche die Zentralkirche des evangelischen Kirchspiels Mühlhausen.

Im Querhaus befindet sich eine farbenprächtige Maßwerkrose, die etwas kleiner ist als die in Notre Dame in Paris. Im Kircheninneren stehen ein achteckiger Taufstein aus dem Jahre 1596 und eine spätgotische Kanzel. Etwa zwischen 1543-1548 wurden die Wandelaltäre während des Bildersturms zerstört. Der Hochaltar blieb größtenteils erhalten und zeigt das Marienleben und Heiligendarstellungen. Chor und Vierung trennt ein geschmiedetes Gitter aus der Barockzeit von ca.1640. Die Chorfenster stammen aus der Zeit von 1310/1330 und stellen Johannes den Täufer und den Hl. Blasius dar. Das vom Bildhauer Klaus-Friedrich Messerschmidt geschaffene und 2009 enthüllte Bach-Denkmal zeigt den jungen Bach stehend neben einem Denkmalsockel an seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Der Künstler wollte damit ausdrücken, dass Bach zwar schon bekannt, aber noch nicht berühmt (also noch nicht ganz oben auf dem Sockel angekommen ist) war.

Am Untermarkt befindet sich auch das Café Schikore, wo wir bei ganz leckerer Torte (wir hatten die Auswahl am Kuchenbuffet) und Kaffee den Tag ausklingen ließen.

Es war ein sehr schöner Tag. Wir hatten eine gute Fahrt, haben viel gesehen, über manches gestaunt, Neues gelernt und uns ausgiebig unterhalten.

Doris Freudenthaler

Fotos: Dieter Schäfer und Silvia Gibhardt